Tri Wahyudi (Popok):
Liebliche Melodie aus der Trompete des Ton angebenden Demokraten


(Lagu merdu dari trompet demokrat yang agung)

Text zur Präsentation im »Denkzeichen 4. November 1989«, Leuchtkasten auf dem Berliner Alexanderplatz, 4. November 2001 bis 3. Februar 2002

Tri Wahyudi, genannt Popok, gehört einer jungen indonesischen Künstlergeneration an, die das nationale und internationale Publikum seit Mitte der neunziger Jahre mit einer humorvoll-politischen Kunst konfrontiert. Einiges davon (auch Werke von Popok) ist in der Ausstellung »AWAS! Recent Art From Indonesia« zu sehen, die vom 17. Januar bis zum 16. Februar 2002 in Asian Fine Arts / Prüss & Ochs Gallery in Berlin gezeigt wird (Sophienstraße 18, Bezirk Mitte).

Als Mitglied der Künstlergruppe Apotik Komik (Comic-Apotheke) hat sich Popok an Kunstaktionen im öffentlichen Raum beteiligt. In den letzten Jahren erregte die Gruppe in ihrer Heimatstadt Yogyakarta immer wieder Aufsehen mit groß angelegten, auf Plakatwänden oder Hausfassaden im Comicstil gestalteten Kommentaren zum politischen Geschehen und zu Alltagsproblemen.

Auch Popoks Einzelwerke zeigen unverkennbar die stilistischen Einflüsse von Comics und Cartoons. Tagespolitik, Tradition, das Alltagsleben und die internationale Kunstszene gehören zu seinen thematischen Ausgangs- und Bezugspunkten. In dem eigens für das »Denkzeichen 4. November 1989« auf dem Berliner Alexanderplatz konzipierten Werk »Liebliche Melodie aus der Trompete des Ton angebenden Demokraten« karikiert Popok die Rolle der global agierenden Massenmedien aus der Perspektive eines Bewohners der »Dritten Welt«. Personifiziert in der großen Gestalt im Zentrum des Bildes, erscheinen sie als Instrumente zur Verbreitung eines Demokratiebegriffs, der keineswegs so altruistisch wie behauptet, sondern im Zusammenhang eigennützigen Machtinteressen gesehen wird.

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© uinic - Pat Binder, Gerhard Haupt

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Denkzeichen 4. November 1989